[infobrief] Veranstaltungen :: Migration und Widerstand - Die tödlichen Folgen der Festung/Wohlstandsinsel Europa

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Die Sep 12 09:48:55 CEST 2006



Am 7. Oktober diesen Jahres jährt sich zum ersten Mal der Sturm auf die
Grenz-Zäune in Ceuta und Melilla. Bei dem Versuch die spanischen Enklaven
auf dem afrikanischen Kontinent - und damit europäischen Boden - zu
erreichen, wurden viele MigrantInnen erschossen, Tausende wurden in die
Wüste deportiert.
Ein Jahr später, am 7.10.2006, wird aus Anlass des Jahrestages ein
Aktionstag stattfinden, an dem sich Gruppen und Netzwerke aus
afrikanischen und europäischen Ländern beteiligen. Im Kontext dieses
Aktionstages wollen wir mit einigen Veranstaltungen den Blick auf die
EU-Flüchtlingspolitik und die Situation an Aussengrenzen der EU richten:



21. September 2006  -  Veranstaltung
Abolishing borders from below – transnationale Vernetzung und die
Widersprüche in der aktuellen EU-Flüchtlingspolitik

20 Uhr, T-Keller, Geismarlandstr.19, Gö

Die marokkanische Stadt Rabat war im Sommer diesen Jahres Austragungsort
für zwei Konferenzen. Mitte Juli fand die EU- Konferenz über
„Migration und Entwicklung“ statt. Regierungsvertreter
verständigten sich auf weitere Schritte in Richtung einer gemeinsamen
Migrationspolitik. Die wesentlichen Bestandteile: Vorverlagerung der
Kontrollen auf den afrikanischen Kontinent und militärische
EU-Eingreiftruppen sowie stärkere Zusammenarbeit bei der
Flüchtlingsbekämpfung mit den Transit- und Herkunftsländern.
Zwei Wochen zuvor trafen sich in Rabat europäische und afrikanische NGOs
und Netzwerke. „Entrüstet über den Krieg gegen MigrantInnen, der
sich von Jahr zu Jahr entlang den Mittelmeer- und Atlantikküsten
verstärkt, lehnen wir die Aufteilung der Menschheit in diejenigen, die
sich frei auf dem Planenten bewegen können, und diejenigen, denen das
verboten ist, ab.“ In der Erklärung dieser Gegenkonferenz wurde ein
gemeinsames Vorgehen gegen das tödliche Abschottungsregime der EU
vereinbart. Damit war die Konferenz ein weiterer Schritt in die Richtung
einer Vernetzung über Europa hinaus.
Wir wollen in der Veranstaltung den bisherigen Prozess dieser Vernetzung
darstellen und die aktuellen Entwicklungen der EU-Migrationspolitik
diskutieren: Entwickelt sich Europa immer mehr zur mörderischen Festung
oder sind die Abwehrmaßnahmen nur ein hilfloser Versuch, der
„Autonomie der Migration“ etwas entgegen zu setzen? Welche
Konsequenzen ergeben sich aus diesen beiden Entwicklungen – der
Verschärfung und der Vernetzung – für unseren antirassistischen
Widerstand?
Eingeladen ist Conni Gunßer vom no-lager-netzwerk und dem Flüchtlingsrat
Hamburg.

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Weitere Termine:

29. September - 1. Oktober
No-Lager-Aktionstage in Blankenburg
Abschiebelager dichtmachen!
Abschiebungen verhindern!

7. Oktober 2006
Internationaler Aktionstag für globale Bewegungsfreiheit und Legalisierung
überregionale DEMO in Hamburg

24. Oktober 2006
„Gestürmte Festung Europa“
Veranstaltung und Lesung mit Corinna Milborn
 20 Uhr, Buchladen, Nikolaikirchhof 7, Gö




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antirassismusplenum goettingen
c/o buchladen, nikolaikirchhof 7
37073 goettingen