[infobrief] Veranstaltung: Krieg und Flüchtlingsabwehr
arbeitskreis asyl göttingen
akasylgoe at emdash.org
Mi Feb 25 18:13:58 CET 2009
Hallo, wir möchten euch auf die folgende Veranstaltung am morgigen Donnerstag
hinweisen:
Um 20 Uhr wird Eva Weber von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration
im T-Keller zur "Transformation der jugoslawischen Gesellschaft im Medium des
Krieges" reden.
Die Veranstaltung steht zum einem im Kontext einer Reihe von Veranstaltungen
und Aktionen des Vernetzungstreffens amip ( http://amipgoe.wordpress.com/ ).
Weiterhin ist die Situation im Kosovo und ehemaligen Jugoslawien durch die
angekündigten Massenabschiebungen von Roma und Angehöriger anderen
Minderheiten in den letzten Wochen in den Blick der Öffentlichkeit gerückt.
In Göttingen gibt es zur Zeit Planungen für einen Aktionstag gegen die
Abschiebungen am 24. März, dem 10. Jahrestages des NATO-Angriffs auf Serbien
und das Kosovo.
Näheres dazu unter diesem Link:
http://papiere-fuer-alle.org/taxonomy/term/21
Hier folgt die Ankündigung zur Veranstaltung:
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>26.2.09 // Veranstaltung:
>Die Transformation der jugoslawischen Gesellschaft im Medium des Krieges
Mit Eva Weber, Forschungsgesellschaft Flucht und Migration (FFM) Berlin
In der Entwicklung neuer NATO-Strategien nach dem Ende des Ost-West-Konflikts
spielte der Kosovo-Krieg eine bedeutende Rolle. Er begann 1989 mit der
Auflösung des ehemaligen Jugoslawien durch das Milosevic-Regime. Im Gefolge des
NATO-Kriegs gegen Serbien 1999 wurde Kosovo durch internationale Truppen im
Verein mit zivilen Organisationen besetzt, was bis heute andauert und von
allen Seiten mit Protesten begleitet wird. Denn dieser erste NATO-Krieg mit
führender Beteiligung Deutschlands verdeutlicht ein aggressives Konzept
europäischer militärisch-ziviler „schöpferischer Zerstörung“ ehemaliger
Gesellschaftlichkeit.
Der „Krieg um Kosovo“ war für die Kriegseliten, insbesondere Deutschlands, ein
Experimentierfeld für neue Techniken imperialer Politik zur Hervorbringung und
Besetzung von „failed states“. In den darauf folgenden kriegerischen
Interventionen wurden und werden die Erfahrungen aus dem Kosovo weiter
entwickelt.
Hierzu gehören die Verhinderung unerwünschter Migrationsbewegungen genauso wie
die Beseitigung unerwünschter Regime.
Nach der Flucht hunderttausender Bosnien- und ebenso vieler Kosovo-
Flüchtlinge nach Deutschland zu Beginn der Ethnisierungskriege des Milosevic-
Regimes Anfang der 90er Jahre wurde hier die Festung Europa gegen Flüchtende
ausgebaut. Nur noch ein paar tausend Flüchtlinge aus dem Kosovo fanden Ende
der 90er Jahre in Deutschland Schutz vor der neuen Welle „ethnischer
Säuberungen“ durch das Milosevic-Regime und den NATO-Krieg. Der Anspruch auf
Asyl wurde ihnen jedoch verwehrt. Sie wurden als Wirtschaftsflüchtlinge
stigmatisiert und kriminalisiert. Nach mehr als zehn Jahren Aufenthalt in
Deutschland leben sie und vor allem die sog. Minderheiten noch immer ohne
sicheren Status, ohne sichere Existenzgrundlage und sind permanent von
Abschiebung bedroht.
Eva Weber, Mitarbeiterin der FFM (Forschungsgesellschaft Flucht und Migration)
aus Berlin, war seit 1999 mehrere Male im Kosovo und setzt sich mit dem NATO-
Krieg und der deutschen Politik gegenüber Flüchtlingen auseinander.
Veranstalter: Aut und Arbeitskreis Asyl
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Göttinger Arbeitskreis zur
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