[infobrief] [Zur Erinnerung]: 10. Todestag von Oury Jalloh - 07.Januar 2015 /// Dessau /// 14:00 Uhr – Gemeinsame Fahrt aus Göttingen

akasylgoe akasylgoe at emdash.org
Sa Jan 3 08:23:43 CET 2015


Oury Jalloh wurde 2005 in einer Polizeizelle in Dessau ermordet. Am 07.
Januar 2015 jährt sich zum 10en mal sein Todestag

An diesem Tag wollen wir gemeinsam mit Euch zur Demonstration nach
Dessau fahren

*Treffpunkt*
Mittwoch *07. Januar 2015 */// *10.30 Uhr*

Parkplatz am *JuZI* (Bürgerstraße 41, Göttingen)

Da wir mit mehreren Autos fahren und evtl. noch welche besorgen mieten,
benötigen wir einen Überblick wie viele wir sein werden. Gebt uns also
bitte Bescheid, wenn Ihr mitfahren wollt oder. selber fahrt und noch
freie Plätze habt. Schickt doch einfach eine Mail an
akasylgoe at emdash.org <mailto:akasylgoe at emdash.org>

Unseren PGP-Key findet ihr im Anhang

Falls es Euch finanziell möglich ist, würden wir uns freuen wenn Ihr
Euch an den Fahrtkosten beteiligt

*OURY JALLOH – DAS WAR MORD !!! *


***

AM 7. JANUAR 2015 JÄHRT SICH DER GRAUSAME TOD VON OURY JALLOH ZUM 10. MALE

Oury Jalloh wurde am 7. Januar 2005 von Polizeibeamten in Dessau-Roßlau
bestialisch und kollektiv ermordet.
Nach rechtswidriger Festnahme und brutaler Gewalt wurde Oury in der
Zelle Nr. 5 des Polizeireviers in der Dessauer Wolfgangstraße an Händen
und Füßen auf eine feuerfeste Matratze fixiert, mit mehreren Litern
Brandbeschleuniger übergossen und bei lebendigem Leibe verbrannt.
Am 4. September 2014 erteilte der Bundesgerichtshof den Mördern seinen
höchstrichterlichen Segen und schließt damit die Kette der
Mittäterschaft und Vertuschung.

Wie das Vertuschen des Mordes unmittelbar nach dem Mord begann:
Zu den Ermittlungen am Tatort wurde trotz des Todesfalles in einem
Flammenmeer kein Brandsachverständiger hinzugezogen, wodurch
zweckdienlich zeitnahe Untersuchungen nur laienhaft und eingeschränkt
durchgeführt wurden. Die Sicherstellung des Brandschuttes erfolgte
ausgewählt teilweise und Rußablagerungen an den Wänden wurden gänzlich
ignoriert.
Die vorgeschriebene Videodokumentation der gesamten Beweissicherung
brach unerklärlicherweise nur wenige Minuten nach Beginn der
Übersichtsaufnahmen von Zelle und Leichnam unvermittelt ab – eine
Fotodokumentation der unzureichenden Sicherstellungsmaßnahmen unterblieb.
In der Brandzelle verbliebene Beweismittel wurden trotz
kriminalpolizeilicher Versiegelung entfernt und entsorgt.

Neben der Trauer um den Verlust unseres Bruders Oury Jalloh und dem Zorn
gegenüber den brutal-rassistischen Mördern entwickelte sich so noch
zusätzlich eine fassungslose Empörung über die polizeilichen,
juristischen und politischen Seilschaften. Die offensichtlichen
Manipulationen, Vertuschungen und Rechtsbeugungen durch alle Instanzen
sind eine bodenlose Verhöhnung der Hinterbliebenen und Freunde Oury
Jallohs.
Die Mutter Oury Jallohs, Mariama Djombo Diallo starb am 23. Juli 2012,
ohne ihr Recht auf die Wahrheit um die Umstände des gewaltsamen Todes
ihres Sohnes auch nur ansatzweise gewährt bekommen zu haben. Sie hat die
würdelose Niederträchtigkeit eines scheinheiligen „Rechtsstaates“ so
nicht länger überleben können…

Die Staatsanwaltschaft Dessau konstruierte unter Zuhilfenahme gleich
mehrerer, eher unwahrscheinlicher Spekulationen die mordverschleiernde
Hypothese, dass Oury Jalloh die schwer entflammbare Matratze selbst
angezündet haben soll. Der weitere Ermittlungsverlauf wurde zwanghaft
auf dieses eine Szenario beschränkt und jegliche ergebnisoffene
Beweismittelerhebung von Anfang an und kontinuierlich verhindert.

Ohne den von Beginn an organisierten Kampf von Freunden und Aktivisten
für Aufklärung und Gerechtigkeit wären die staatsanwaltlichen
Ermittlungen bereits nach kurzer Zeit einfach eingestellt worden.
Der zuständige OStA Preissner der Staatsanwaltschaft Dessau weigert sich
bis zum heutigen Tage hartnäckig, „Anhaltspunkte für die Beteiligung
Dritter“ auch nur ansatzweise erkennen zu wollen.
Selbst nach Vorlage eines spendenfinanzierten Brandgutachtens, welches
zum Schluss kommt, dass das Brandergebnis nicht durch die Brandlast und
-eigenschaften der feuerfesten Matratze alleine erklärbar sein kann,
verneint der Generalbundesanwalt die Ermittlungen zur Strafanzeige der
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh wegen Mordes durch Polizeibeamte
seine Zuständigkeit und verweist den Fall zurück an genau diesen
Dessauer Staatsanwalt zur weiteren Vertuschung
(http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/brandgutachten/video-brandgutachen-fire-investigation/­­­­).

Nach mehr als 91/2 Jahren ohne gerichtliche Aufklärung eines
nachvollziehbaren Brandverlaufes kehrten die obersten Richter des BGH
das Verfahren gegen den verantwortlichen Dienstgruppenleiter Andreas
Schubert unter den Teppich eines vermeintlichen „Rechtsstaates“. Die
„Legalisierung des mörderischen Rechtsbruches“ durch den rechtswidrigen
Ausschluss eines Richters ist letztlich nur konsequente, staatlich
garantierte Straflosigkeit für mordende Exekutivbeamte.

­­­Dieser mörderischen Mentalität einer kolonialen Unkultur des Terrors
und dessen Straflosigkeit stellen wir unsere Trauer und unseren
widerständigen Zorn entgegen und werden weiterhin gemeinsam für
Wahrheit, Gerechtigkeit und Entschädigung streiten
(http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/2014/11/23/900-x-10-euro-als-spenden-gesucht/)

Informiert Euch über Mobilisierungsveranstaltungen in Eurer Nähe und
kommt am 7.1.15 nach Dessau
(http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/ - Aktuelles rechts im Blog)


Oury´s Leben wurde im Bürgerkrieg von Sierra-Leone zerstört –

seine Hoffnung starb als Asylbewerber in Deutschland –

in Dessau wurde er von Polizisten bei lebendigem Leibe verbrannt

O U R Y  J A L L O H  --  D A S  W A R  M O R D ! ! !

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