[infobrief] Unterstützung für Familie Sardi aus Dransfeld!

arbeitskreis asyl goettingen akasylgoe at emdash.org
Mi Jun 4 09:59:54 CEST 2008


Hallo, aus aktuellem Anlass leiten wir einen Aufruf des
Unterstützungskreises für Familie Sardi und einen Spendenappell der
Familie selbst weiter. Seit Anfang des Jahres wird die Dransfelder Familie
in einem rechtlich unsicheren Zustand gehalten und muss mit ihrer
Abschiebung rechnen.Allerdings hat sich bis jetzt ein großer
Unterstützer_innen-Kreis in Dransfeld gegen die Abschiebung gestellt.
Neben Unterschriften-Sammlungen haben sie eine Resolution des Rates gegen
die Abschiebung erreicht. Allerdings zeigt sich die zuständige
Ausländerbehörde des Landkreises Göttingen bisher davon unbeeindruckt.
Deshalb sind für die nächste Zeit weitere Aktionen geplant. Darunter auch
der Versuch, rechtlich gegen die Abschiebung vorzugehen. Wir bitten euch,
den Spenden-Appell zu beachten und weiter zu verbreiten. Weitere Infos
finden sich hier:

http://www.familie-sardi.de/
http://papiere-fuer-alle.org/familie-sardi


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>Familie Sardi aus Dransfeld braucht unsere Hilfe

    * Seit 1992 in Deutschland und immer noch nur geduldet.
    * Die Abschiebung droht noch immer.
    * Der Rechtsanwalt wird jetzt tätig - dazu brauchen wir Geld.

Familie Sardi und der Unterstützerkreis bitten dringend um Spenden, damit
die Rechtsanwaltskosten bezahlt werden können.

Auch der Flüchtlingsrat Niedersachsen unterstützt die Familie. Für Spenden
mit Spendenbescheinigung wählen Sie bitte das Konto:

Flüchtlingsrat Niedersachsen
Konto: 8402306 Postbank Hannover BLZ 250 100 30
Stichwort: Fam. Sardi – Rechtsanwaltskosten

Für Spenden ohne Spendenbescheinigung existiert ein Spendenkonto bei der
Sparkasse Hann. Münden

Kontoinhaber: R. Kassner-Daber
Konto: 765636 Sparkasse Hann. Münden Blz. 260 514 50
Stichwort: Fam. Sardi – Rechtsanwaltskosten


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>Spendenaufruf der Familie Sardi aus Dransfeld

Dransfeld, den 26. 5. 2008

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

      Wir bitten Sie um Ihre Hilfe !

Wir sind ein Ehepaar mit 3 Kindern im Alter von 17, 19 und 22 Jahren. Vor
mehr als 15 Jahren sind wir aus unserer Heimat Algerien mit den 3 Kindern
geflohen und haben hier in Deutschland um Asyl gebeten und befürchten nun
unsere kurzfristige Abschiebung.

Da wir keine Pässe haben und unsere algerische Staatbürgerschaft nicht
nachweisen konnten, wurde unser Asylantrag abgelehnt. Seitdem werden wir
in Deutschland geduldet, weil wir bei der algerischen Botschaft trotz
mehrfacher Vorsprache keine Papiere erhalten haben und unsere algerische
Staatsbürgerschaft nicht bestätigt wurde.

Da wir nur geduldet werden, haben wir bisher, trotz wiederholter Anträge,
keine Arbeitserlaubnis erhalten, um unseren Lebensunterhalt selbst zu
verdienen.

Unsere Familie ist sehr glücklich und dankbar, das wir nun schon eine so
lange Zeit in Deutschland leben dürfen.

Doch wir leben seither in ständiger Angst nach Algerien abgeschoben zu
werden, weil unsere Aufenthaltsgenehmigung immer nur für 3-6 Monate
verlängert wird. Seit Anfang des Jahres hat sich die Sitution verschärft.
Uns wurde mündlich die Abschiebung -zur Not auch im Schlafanzug -
angedroht und jeder Gang zur Ausländerbehörde ist eine Tortur.

Für mich (Adda) würde die Rückkehr nach Algerien den sicheren Tod
bedeuten, da sich die Verhältnisse in Algerien seit unserer Flucht nicht
verbessert ,sondern eher noch verschlechtert haben.

Wir haben uns hier in Dransfeld in den vielen Jahren sehr gut eingelebt
und viele neue Freunde gewonnen. Für uns und insbesondere für unsere
Kinder ist Deutschland Heimat geworden. Unsere Kinder haben in Dransfeld
Kindergarten und Schule, in Göttingen weiterführende Schulen, besucht.
Kadda unser ältester Sohn durfte für kurze Zeit arbeiten, dann wurde die
Arbeitserlaubnis wieder zurückgezogen. Er hat auch schon mehrfach
Ausbildungsplätze nachgewiesen, durfte sie aber nie in Anspruch nehemen.
Ähnlich ergeht es unserem Sohn Adbel. Er macht nun, anstelle einer
Ausbildung, seinen erweiterten Realschulabschluss an der VHS in Göttingen.

Unsere Tochter Fatima lebt seit ihrem ersten Lebensjahr in Deutschland.
Sie geht in Göttingen zur Höheren Handelsschule.
Seit einigen Jahren ist sie zuckerkrank, was bereits zu mehreren
Krankenhausaufenthalten geführt hat. Für Fatima wäre die Rückführung nach
Algerien nicht nur ein Kulturschock, sondern auch im Hinblick auf ihre
medizinische Versorgung eine Katastrophe.

Die aktuelle Ankündigung einer Abschiebung nach Algerien beunruhigt uns
sehr, weil eine gefahrlose Rückkehr nach Algerien nicht denkbar ist.

Wir wünschen uns nichts sehnlicher als ein sicheres und friedliches Leben
in Deutschland und die Arbeitserlaubnis, damit wir und unsere Kinder eine
eigene Existenz aufbauen können.

Wir möchten uns sehr gerne voll in die deutsche Gesellschaft einbringen
und sehr gerne durch unsere berufliche und soziale Tätigkeit unsere
Dankbarkeit für unseren Aufenthalt in Deutschland zeigen und die sozialen
Leistungen, die wir in Anspruch nehmen durften, ausgleichen.

Seit Anfang 2008 unterstützen uns viele Freunde und Bekannte. Es wurden
innerhalb kurzer Zeit über 2000 Unterschriften gesammelt und an den
Landkreis Göttingen weitergeleitet.

Inzwischen wurde auch ein Rechtsanwalt für uns tätig. Seine weitere Arbeit
kostet ca. 3000,00 Euro.

Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns mit einer Spende für die
Rechtsanwaltskosten und Ihrer Unterschrift unseren Wunsch und Antrag auf
Bleiberecht und Arbeitserlaubnis unterstützen würden.

Wir danken Ihnen ganz herzlich

Fam. Sardi



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