[infobrief] Auf zum Hamburg Doppelcamp!

antiraplenum goe antira.plenum.goe at no-log.org
Mi Jul 30 12:13:56 CEST 2008


Auf zum Hamburger Doppelcamp!Vom 15. bis 26. August

Nur noch etwas mehr als zwei Wochen bleiben, bis das Doppel-Camp in
Hamburg beginnt. In dieser Mail ist alles drin:
Aktuelle Reise-Informationen!
Termin-Spalte zum ausschneiden!
Bitte leitet die Infos an Interessierte weiter.

>Die Platzsuche
für das Camp ist eigentlich schon abgeschlossen. Beim letzten
Vorbereitungstreffen haben sich Klima- und Antira-Vorbereitungskreis auf
Entenwerder geeinigt, ein citynaher Park an der Elbe. Allerdings gilt es
noch einige politische und bürokratische Hürden zu nehmen, bis auch die
Stadt-Verantwortlichen dem Plan zustimmen. Zur Zeit sorgt die Platzsuche
des "Chaos-Camps", wie die Bildzeitung schreibt, für Schlagzeilen in
Hamburg. Einen Überblick über die Presse und einen Bericht vom ersten
Probecamp in Entenwerder findet Ihr hier:
http://camp08.antira.info/nachrichtenleser/items/erfolgreiche-pressekonferenz.html
http://camp08.antira.info/presse.html

>In Göttingen
gibt es in den Tagen vor dem Camp zwei Info-Termine für alle
Interessierten. Am 7. August gastieren um 20 Uhr die Info-Touren zum Camp
im T-Keller. Da wird es um das genaue Programm, die Großaktionen am Ende
der Camp-Woche und mehr gehen.
Am 13. August findet das letzte Info-Treffen statt: Infos zum
Göttingen-Barrio, Absprachen für Fahrgemeinschaften und Transportfragen
und das Aktuellste zur Platzsuche.
Vor und während des Camps wird es im Buchladen ein Info-Brett geben für
Fahrgemeinschaften und Aktuelles.
Am kommenden Dienstag (5.8.) gibt es im T-Keller die Veranstaltung
"Vergessene Proteste" mit Niels Seibert, Beginn um 20 Uhr.

>warm up and bike for your rights!
Zur Einstimmung und Erprobung der kombinierten Klima-Antira-Aktionen
startet am 9. August eine Fahrrad-Demo um 12 Uhr am Alten Rathaus.

Ausführlich zum Programm der Vorbereitung in Göttingen hier:
http://papiere-fuer-alle.org/node/468



So, und was erwartet Euch in Hamburg? Einschätzungen und zu den Planungen
für die Blockadeaktionen folgen in diesem Text, der der Frankfurter Seite
www.linksnavigator.de entnommen ist:


Campingeinschätzungen

PessimistInnen gehen von insgesamt 1000 TeilnehmerInnen beim Doppelcamp
aus, OptimistInnen halten das zwei- bis dreifache für möglich. Einigkeit
besteht aber darüber, dass sich die Mobilisierung zu den beiden
aktionistischen Höhepunkten der Camps am Freitag, 22.8., sowie am Samstag,
23.8., (siehe unten) nochmal doppeln läßt, weil viele bundesweit nur zum
verlängerten Wochenende kommen und in Hamburg selbst einfach tageweise
mitmachen werden. Mit mindestens 2-3000 Leuten für die Grossaktionen ist
also zu rechnen, jedenfalls „kritische Masse“ genug, um – wie geplant –
dem Hamburger Flughafen auf die Pelle zu rücken.

Remember Grenzcamp 2001

Mensch erinnere sich: 2001 zum Grenzcamp in Kelsterbach kamen zu den
Grossaktionen am Frankfurter Flughafen ebenfalls ca. 2500 Leute zusammen.
Im Bereich vor und zu den Terminals kam es (auch wegen polizeilicher
Fehlplanungen) zum großen Chaos und der Protest gegen Abschiebungen
erhielt damals eine für Rhein-Main bislang einzigartige Öffentlichkeit.
Das sollte sich in Hamburg toppen lassen! Denn der dortige Flughafen ist
um ein vielfaches kleiner als der in Frankfurt. Er hat weder S-, U- oder
sonstigen Bahnanschluss und liegt nicht weit außerhalb an einem
Autobahnkreuz sondern nahe der Innenstadt. Er hat nur drei
Zufahrtsstrassen, davon zwei über Wohngebiete, die auch der Airportbus und
die Taxis benutzen müssen. Alles in allem eine wesentlich verdichtetere
Situation, die dem Aufruf des Flutens, des Einsickerns und des flexiblen
Blockierens ziemlich entgegenkommt. Ob erst in oder doch wahrscheinlicher
vor den beiden kleinen Terminals, oder ob schon an den Zufahrtsstraßen –
wo auch immer die Polizei ihre Absperrungen aufstellen wird, mit 2 – 3000
Beteiligten läßt sich mit etwas Vorbereitung auf alle Fälle ein
„spektakulärer Warnschuss vor den Bug der Abschiebeflotte“ (s.u.)
platzieren.

Remember Block G8

Das könnte in Moorburg an der Kraftwerksbaustelle schwieriger werden. Denn
in einem Industriegebiet gelegen und auf der einen Seite zudem die Elbe,
erscheint es zunächst unwahrscheinlich, dass die zu erwartenden
polizeilichen Absperrungen für eine Besetzung überwunden werden können.
Und denkbar ist, dass eine eintägige Blockade der Zufahrtsstraße von
Polizei und Vattenfall geduldet wird, wenn sie zuvor genügend Baumaterial
vor Ort eingelagert haben. Doch auch hier eine Erinnerung: wer hätte
letztes Jahr im Vorfeld des G8 gedacht, dass es möglich sein würde, bis
zum Absperrungszaun zu gelangen und effektiv zu blockieren?
5-Finger-Taktiken sind immer für Überraschungen gut, vor allem, wenn
überraschend viele mitmachen!
Zudem sind die Grossaktionen am 22. und 23.8. nur die potentiellen
Höhepunkte einer Aktionswoche (siehe Gesamtprogramm), in der auch zuvor
schon mit vielfältigen kleineren Aktivitäten versucht wird, das Grenz- und
Abschieberegime einerseits sowie die neoliberale Klimapolitik andererseits
so öffentlichkeitswirksam und störend wie möglich zu „skandalisieren“.

Freitag, 22. August: Warnschuss gegen die „Charter der Schande“
Mit „Fluten 3.0“ gegen das Abschieberegime am Hamburger Flughafen

Mindestens sieben europäische Abschiebecharter sind seit Mai 2004 von
Hamburg gestartet, alle in afrikanische Staaten. Kosten scheinen keine
Rolle zu spielen. Die EU fördert diese Flüge finanziell und will sie bald
von FRONTEX koordinieren lassen, der „EU-Grenzschutzagentur“, welche im
Mittelmeer und vor den Küsten Westafrikas die Boatpeople jagt und dort das
tägliche Sterben mitzuverantworten hat. FRONTEX will sogar ein eigenes
Flugzeug anschaffen, insbesondere für jene, die sich bereits zuvor
erfolgreich gegen ihre Abschiebung gewehrt haben. Die Flüge gehen dann
quer durch Europa, bei Nacht und Nebel, unter Ausschluss jeder
Öffentlichkeit, die „Schüblinge“ gefesselt und notfalls geknebelt, von
angeheuerten Abschiebeärzten ruhiggestellt, von willfährigen Piloten
geflogen – Hauptsache raus!
Genau dagegen gilt es zu intervenieren und einen spektakulären Warnschuss
vor den Bug der Abschiebeflotte zu setzen. Die Flutenaktion am 22.8. als
offensiver Höhepunkt des AntiRa-Camps gegen die „Charter der Schande“. Ein
Streik von außen, der Tausende in unterschiedlicher Weise einbezieht, hier
als Kundgebung, Kofferdemo oder Rave, dort als flexible Blockaden.
Unberechenbar für die Polizei, aber berechenbar für alle, die sich
beteiligen wollen, darin liegt einee der Herausforderungen…
(http://fluten3punkt0.eu/ )

Samstag, 23.8.: „gegenstrom08“ – Bauplatzbesetzung Moorburg

Bestandteil des Klima-Camps wird die Aktion „gegenstrom08“ sein – eine
Bauplatzbesetzung der Kohlekraftbaustelle in Hamburg-Moorburg. Der Bau von
über 20 neuen Kohlekraftwerken ist plastischer Ausdruck für die Heuchelei
einer Politik, die Klimaschutz verspricht, aber das CO2 potente
Produktionssystem nicht in Frage stellt. „gegenstrom08“ bedeutet, dass wir
nicht nur den Bauplatz des umstrittenen Kohlekraftwerkes in Hamburg
besetzten werden, sondern auch mit der Aneignung eines der momentan
brisantesten politischen Fleckchen eine sichtbare Intervention in die
Klimapolitik setzen wollen. (…)
„gegenstrom08“ wird dabei eine Aktion des zivilen Ungehorsams sein, an dem
sich sehr viele Menschen unterschiedlicher politischer, sozialer und
kultureller Hintergründe gemeinsam beteiligen, um unmissverständlich ihr
„Nein“ gegenüber der derzeitigen neoliberalen Klimapolitik auszudrücken
und Vattenfall sowie dem Senat einen Strich durch die (Profit-)Rechnung
machen. Ein Jahr nach Heiligendamm und nur eineinhalb Jahre vor der großen
Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen wollen wir mit einer massenhaften und
andauernden Besetzung der Baugrube in Hamburg Klimakämpfe endlich auch
hier sichtbar machen…
(http://www.gegenstrom08.net/ )

Fünf-Finger-Taktiken in Hamburg?

Das Doppelcamp zu Antirassismus und Klimafragen, zu Migration und
ökologischer Gerechtigkeit ermöglicht die Mobilisierung in
unterschiedlichen Spektren und Teilbereichen, und damit auch das
Zustandekommen ‚kritischer Masse‘. Denkbar sind mehrere tausend
Beteiligte, die mit flexiblen Aktionskonzepten trotz polizeilicher
Großaufgebote in der Lage sein sollten, dem herrschenden Wahnsinn kräftig
in die Suppe zu spucken. Eine mit der Mobilisierung gegen den G8
vergleichbare Bündelung und damit Wiederholung wird freilich nicht möglich
sein. Es geht jedoch um die Frage, ob der Erfolg der Anti-G8-Proteste eine
seltene Schwalbe bleibt oder ob es gelingen kann, an spektren- und
themenübergreifende Widerstandschoreographien sowie Fünf-Finger-Taktiken
längerfristig anzuknüpfen.

Aktuelle Infos und Mobilisierungsmaterial findet Ihr auf:
http://camp08.antira.info
http://www.klimacamp08.net/

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antirassismusplenum goettingen
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37073 goettingen