[oberlist] Exhibition and Film Program DEVOUR!
Marta Jecu
martajecu at gmail.com
Mon Mar 16 23:05:41 CET 2015
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DEVOUR! Sozialer Kannibalismus, politische Neudefinierung und
Architektur
Ausstellungen und Filmprogramm
english below
Ausstellungen:
Kuratorin: Marta Jecu
DEVOUR TEIL I: Freies Museum (www.freies-museum.com/, Bülowstr. 90,
10783 Berlin) in Partnerschaft mit Savvy Contemporary (www.savvy-contemporary.com
) , Eröffnung: 21.März 19.00h, Ausstellung vom 21.März-12.April 2015.
Künstler: Jordi Colomer, Matias Machado, Pedro Paiva und Joao Maria
Gusmao, Edouard Baribeaud, Pedro Valdez Cardoso, AfrikPlay (Jord den
Hollander - Many words for Modern, 2007; Lotte Stoops - Grande Hotel,
2010; Catarina Alves Costa - The Architect and Cidade Velha, 2003;
Ingrid Martens - Africa Shafted: Under One Roof, 2011), e.studio Luanda.
DEVOUR TEIL II: Z/KU (Zentrum für Kunst und Urbanismus, Siemenstr. 27,
Berlin,www.zku-berlin.org/), Gespräche & Filmvorführung 25.März
18.30h, Music ab 20.00h: Mietzsche https://www.mixcloud.com/mietzsche-labaraka/
; Mini-Ausstellung geöffnet am 26. und 27.März 2015
Künstler: Jordi Colomer, Matias Machado, das Architekten-Duo Muresanu,
Vladimir US, Patrick Jambon, Andrej Mircev, Srdjan Jovanovic Weiss +
Philip Plowright, Failed Architecture, Arno Brandlhuber+ Christopher
Roth. Dramaturgie und Moderation: Andrej Mircev.
DEVOUR TEIL III: KunstKraft Werk Leipzig (www.kunstkraftwerk-leipzig.com/en/,Saalfelderstr.8b
Leipzig), Eröffnung 30.April 2015, 18.00 h, Ausstellung vom 30.April
– 4.Juni 2015. Künstler: Jordi Colomer, das Architekten-Duo Muresanu,
Matias Machado, Vladimir US, Vanessa Ramos Velasquez, Andrej Mircev,
Pedro Paiva und Joao Maria Gusmao, Edouard Baribeaud, Pedro Valdez
Cardoso, AfrikPlay Film Archive, e.studio Luanda, Failed
Architecture,Caroline Hobkinson.
Filmprogramm
DEVOUR! Architektur zwischen Dekonstruktion und Rekonstruktion
Kuratorin: Patricia Morosan
TEIL I: Lichtblick Kino (Kastanienallee 77, 10435 Berlin) : 22.März um
18:30, 23.März um 19:00, 24. März um 18.30 Uhr & 26. März um 19:00 Uhr
mit Filmen von : Juliane Henrich, Daniel Eisenberg, Uli M Schueppel,
Hito Steyerl, Meggie Schneider, Steffen Ramlow,Sabine Schöbel, Ak
Kraak Kollektiv
TEIL II: 2 Mai, 18 Uhr + 20 Uhr; und 3. Mai 18 Uhr, Luru Kino in der
Spinnerei, Spinnerei Str.7 (PF 513), 04179 Leipzig mit mit Filmen von:
Juliane Henrich, Uli M Schueppel, Meggie Schneider, Steffen Ramlow,
Clemens von Wedemeyer, Sabine Schöbbel, Ak Kraak Kollektiv, Wiebke
Grosch und Franz Metzger
Als Forschungsprojekt, das sich kritisch mit sozial-architektonischen
Phänomenen beschäftigt, kombiniert DEVOUR! die Arbeit von Künstlern
mit der Arbeit von Architekten, Kollektiven und Kuratoren. Verfolgt
wird das Entstehen architektonischer oder urbanistischer Hybrid-
Situationen, die ihren Ursprung in Prozessen haben, die sich als
kulturelle oder soziale Anthropophagie beschreiben lassen. Das Projekt
berührt verschiedene Kontexte, in denen sich hybride Strukturen und
Praktiken zeigen – also Hinterlassenschaften sozialer
Kannibalisierungsprozesse: Vertilgung, erzwungene Aufnahme kultureller
Paradigmen, nicht-assimilierte Konsumption. Die monströsen,
aufopferungsvollen, selbstmörderischen aber auch neuerungsträchtigen
Folgeerscheinungen dieser Prozesse – ganz speziell im Bereich
Architektur und Lebensführung – werden den Diskurs im Rahmen dieses
Projekts dominieren. Wesensgemäß zeugt ein Hybrid von der
Interaktionen seiner inkongruenten Ursprungsquellen. Er ist das
Ergebnis einer fehlgeschlagenen Assimilierung, einer erfolglosen
Kreuzung, die dennoch ein neues Gebilde hervorbringt, das große
politische Relevanz in sich trägt und einer Neukonfigurierung Vortrieb
leistet.
Die Ausstellung im Freien Museum beschäftigt sich damit, wie die
frühen Vertreter der brasilianischen Moderne den Begriff der
Anthropophagie besetzten und welches emanzipatorische Potenzial sich
daraus ergab. Dieses Potential wurde im Rahmen des postkolonialen,
regenerativen Denkens aufgegriffen, es verlieh aber auch einer
utopischen Architektur Form, die eine neue soziale Identität
hervorbringen sollte. Die Künstler beleuchten historische und aktuelle
Fälle, in denen sich mutierte und verzerrte Strukturen (Gebäude,
Formen, Lebensumstände und Fantasieumgebungen) als Spätfolgen einer
fortwirkenden und häufig auch missbrauchenden eurozentrischen
Raumnahme und -gestaltung herausstellen. Historisches (und
archiviertes) Material wird mit zeitgenössischer Kunstarbeit gemischt.
Eine weitere Veranstaltungsreihe im Zentrum für Kunst und Urbanismus
Berlin (Z/KU) wird den Fokus dann auf jüngere paradigmatische
Phänomene von globaler Tragweite richten, die entlang der ehemaligen
Ost-West-Achse zu finden sind. Mittels visueller Präsentation
derArbeiten von Forschern, Wissenschaftlern und Architekten wird
explizit die unzureichende politische Assimilierung von
Folgeerscheinungen untersucht, die der Eiserne Vorhang in Osteuropa
und den Balkanländern hinterlassen hat. Lokale Experten werden
konkrete Fallstudien untersuchen, die zeigen, inwieweit jüngere
kannibalistische Akte einem ökonomischen Diktat folgen. Sie
analysieren, inwieweit die Unverhältnismäßigkeiten und die
Verlogenheit des politischen Diskurses nach dem Fall des Kommunismus
wieder jene Mutationen verstärkten, die die kommunistischen Diktaturen
hinterlassen hatten – abgestimmt auf die globalen makroökonomischen
toxischen Strukturen. Ungeachtet dessen können diese Mutationen, auf
Mikroebene, auch regenerative Kräfte tragen, welche Denkmuster ändern
und sich neuen historischen Paradigmen verschreiben.
Die Ausstellung im KunstKraftWerk Leipzig soll dazu dienen, die
Ergebnisse der beiden vorhergehenden Projekte kritisch zu
reflektieren, vertiefen und neu zu kontextualisieren.
In der Filmreihe DEVOUR! werden Aspekte architektonischer
Desintegration und urbaner Zerstörungen thematisiert. Architektur als
Macht- und Herrschaftssymbol wird in Verbindung mit gescheiterten
Utopien in der Stadtplanung präsentiert. Die Reihe „DEVOUR! –
Architektur zwischen Dekonstruktion und Rekonstruktion“ konzentriert
sich sowohl aufDokumentarfilme, die in den 90-er Jahren entstanden
sind und die städtischen Veränderungen nach der Wende verfolgen, als
auch auf zeitgenossische Kunstvideos die sich mit den Konsequenzen von
veränderten Identitätsmodellen in mutierten städtischen
Planungsmodellen beschäftigen.
Dieses Projekt ist unterstützt von: Kulturstiftung des Freistaates
Sachsen, Niederlandische Botschaft, Bristish Council, Accion Cultural
Española, Fundação Calouste Gulbenkian,Rumänisches Kulturinstitut
Berlin, Cicant, Serendipity Films, Mission Statement, Z/KU Berlin,
Savvy Contemporary, Lichtblick Kino und KKW Leipzig.
DEVOUR! Social Cannibalism, political redefinition and architecture,
exhibitions and film program
Exhibitions
Curator: Marta Jecu
DEVOUR PART I: at Freies Museum (www.freies-museum.com/) in
collaboration with Savvy Contemporary (www.savvy-contemporary.com) ,
opening: 21st March 7pm, exhibition from 21st March-12th April 2015,
Bülowstr. 90, 10783 Berlin
Artists: Jordi Colomer, Matias Machado, Pedro Paiva and Joao Maria
Gusmao, Edouard Baribeaud, Pedro Valdez Cardoso, AfrikPlay(Jord den
Hollander - Many words for Modern, 2007; Lotte Stoops - Grande Hotel,
2010;Catarina Alves Costa -The Architect and Cidade Velha, 2003;
Ingrid Martens - Africa Shafted:Under One Roof, 2011) , e.studio Luanda.
DEVOUR PART II : ZKU (Zentrum für Kunst und Urbanismus, Berlin, www.zku-berlin.org/),talks
& screenings 25th March 6.30pm, Music from 8pm: Mietzschehttps://www.mixcloud.com/mietzsche-labaraka/
; mini exhibition on view 26th and 27thMarch.
Artists: Jordi Colomer, Architects duo Muresanu, Vladimir US, Andrej
Mircev, Srdjan Jovanovic Weiss + Philip Plowright, Failed
Architecture, Mathias Machado, Patrick Jambon,Arno Brandlhuber+
Christopher Roth. Dramaturgy and Moderation: Andrej Mircev
DEVOUR PART IIII: KunstKraftWerk Leipzig (www.kunstkraftwerk-leipzig.com/en/)
, opening 30thApril 2015, 6pm, exhibition: 30th April – 4th June 2015.
Artists: Jordi Colomer, Architects duo Muresanu, Matias Machado,
Vladimir US, Vanessa Ramos Velasquez, Andrej Mircev, Pedro Paiva and
Joao Maria Gusmao, Edouard Baribeaud, Pedro Valdez Cardoso, AfrikPlay
Film Archive, e.studio Luanda, Failed Architecture, Caroline Hobkinson.
Film Program
DEVOUR! Architecture between Deconstruction and Reconstruction
Curator: Patricia Morosan
PART I: Lichtblick Kino (Kastanienallee 77, 10435 Berlin): 22 March,
6:30 pm (Daniel Eisenberg, Juliane Henrich); 23rd March- 7 pm (Steffen
Ramlow, Sabine Schöbel, Juliane Henrich, Meggie Schneider); 24th
March, 7:30 pm (Uli M Schueppel, Hito Steyerl);26thMarch, 7 pm (Ak-
Kraak collective videoselection froml Tiefsehmagazine 1990 – 2005)
PART II: Luru Kino in der Spinnerei (Spinnerei Str.7 (PF 513), 04179
Leipzig): 2th May, 6 pm+ 8 pm; and May 3rd, 6 pm (Juliane Henrich,
Clemens von Wedemeyer, Wiebke Grosch und Frank Metzger, Meggie
Schneider, Steffen Ramlow, Sabine Schobel, Uli M Schueppel, AK Kraak
Kollektiv)
Being a research project, based on preoccupations with social-
architectural phenomena, DEVOUR! blends the work of artists with
architects, collectives and curators to follow the emergence of
architectural or urbanistic hybrid situations, in the wake of
processes of what could be called cultural and social anthropophagy.
The project touches on various contexts in which hybrid structures and
practices are a legacy of processes of social cannibalism: devoration,
imposed absorbtion of cultural paradigma, unassimilated consumption.
Their monstrous, sacrificial, suicidal, but also innovatory outcomes
in architecture and living practices, permeate this project. A hybrid
is exposing by its very nature the interaction of its incongruous
sources. It is the outcome of a missed assimilation, an unsuccessful
crossbreeding that nevertheless powered a new entity, which carries a
strong political relevance and fuels a new configuration.
The exhibition at Freies Museum circles around the Brazilian early
modernist notion of anthropophagy and its emancipatory potential,
which accompanied the emergence of postcolonial regenerative thinking
and triggered a material shape to an utopic architecture that was to
create a new social identity. The artists delve into historic and
present cases in which mutated and distorted structures (buildings,
forms, living situations and imaginary environments) are revealed to
be late consequence of lingering and often abusive Eurocentric
spatialisation. Historic and archival material will be blended with
contemporary artistic work.
UPCOMING DATES:
A series of events at Zentrum für Kunst und Urbanismus (Z/KU Berlin)
will shift the focus on recent paradigmatic global phenomena on the
former East-West axis. The deficient political assimilation of the
consequences that the Iron Curtain left behind in Eastern Europe and
the Balkans are under scrutiny in visual presentations of researches',
scholars' and architects' work. Local experts explore concrete case
studies in which economic factors dictate recent cannibalistic acts.
They follow how the disproportions and hypocrisia of political
discourse after the Fall of communism have once again excacerbated the
mutations that communist dictatorships have left – tuned into global
macro-economic toxic structures. Nevertheless these mutations can also
carry in micro a regenerative power that shifts thinking patterns and
converts to new historical paradigms.
The exhibition in KunstKraftWerk Leipzig is meant to critically
reflect, deepen and reframe the results of these two projects,
introducing new artists.
The filmprogram DEVOUR! shows aspects of architectural desintegration
and urban destruction. Architecture as a symbol of power and authority
is associated with failed utopias in urban planning.
The series "Devour! - Architecture between destruction and
reconstruction"focuses both on documentaries that have emerged in the
90's after the Fall of the Berlin Wall, and on contemporary art
videos, which deal with the consequences of changing identity models
in mutated urban planning.
This project is kindly supported by: Kulturstiftung des Freistaates
Sachsen, Niederlandische Botschaft, Bristish Council, Accion Cultural
Española, Fundação Calouste Gulbenkian,Rumänisches Kulturinstitut
Berlin, Cicant, Serendipity Films, Mission Statement, Z/KU Berlin,
Savvy Contemporary, Lichtblick Kino und KKW Leipzig.
© Edouard Baribeaud, „ Molly Aida“, Stift auf Papier, 29,72x41,91, 2012
Copyright © 2015 DEVOUR, All rights reserved.
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